Auf der Suche nach dem „Neckarpark“
Die Gruppe Stuttgart-Ost der Architektenkammer veranstaltet unter dem Titel „Im Zusammenhang“ so genannte Kritische Stadtrundgänge. Diesmal, am 9. Mai, suchen die Teilnehmer den „Neckarpark“ – hauptsächlich in Bad Cannstatt, aber auch im Stadtbezirk Stuttgart-Ost.
Mercedes-Benz-Museum, SpOrt, Stadionausbau, Carl-Benz-Center, Porsche-Arena: In kaum einem Teil der Stadt ist in den letzten Jahren so viel investiert worden wie im Bereich zwischen Cannstatter Bahnhof, Neckar und Mercedes-Werk. Rund um den Veielbrunnen laufen außerdem zwei Sanierungsprojekte. Mit dem Baugebiet „Neckarpark“, dem Science-Center und der Erweiterung der „Daimler-Welt“ stehen weitere wichtige Projekte an. Und auch auf der gegenüberliegenden Neckarseite, in Berg und Gaisburg, stehen Veränderungen an. Dabei ist eine übergeordnete Gesamtidee von dem, was einmal der „Neckarpark“ sein soll, für den Beobachter kaum erkennbar.
Momentan verzögern sich einige Entscheidungen. Dies lässt sich nutzen: Die Verwaltung kann zwischenzeitlich Ziele, Mittel und Durchsetzbarkeit ihrer Planungen überprüfen, die Bürger können sich ein eigenes Bild davon machen, was früher dort war, was in den letzten Jahren entstanden ist und was die Zukunft bringen kann.
Der zweite Kritische Stadtspaziergang der Architektenkammergruppe Stuttgart-Ost versucht, dieses große, hochkomplexe Gebiet „im Zusam-menhang“ zu betrachten. Dabei helfen verschiedene Fachleute: Susanne Wehle-Faiß bearbeitet beim Stadtplanungsamt federführend das Baugebiet „Neckarpark“, Roland Bornemann ist zuständig für die Sanierungsgebiete an der Veielbrunnenstraße und führt zwei Forschungsprojekte zur „Low-energy-City“ und zur Bildungsinitative für den Stadtteil, MUSE-O-Mitarbeiter akzentuieren die „Ost-Themen“.
Der Rundgang beginnt am Südausgang des Cannstatter Bahnhofs in einem heterogenen Mischgebiet, das gerade neu strukturiert wird. Es folgt die Besichtigung das denkmalgeschützten Straßenbahndepots, aus dem einmal ein Science-Center werden soll. Wie sieht der historische Veielbrunnen heute aus? Wie stellt sich die Zugangssituation zum Cannstatter Wasen aktuell dar? Das sind die anschließenden Fragen. Beim Weg über die angeblich längste Holzbrücke Europas fällt der Blick auf beide Ufer des Neckars: die Cannstatter und die Berg-Gaisburger Seite.
Vom Berger Steg geht es über den Dammweg am Wasen zum Camping-platz, zum Reitstadion und zur abgeschotteten Daimler-Teststrecke. Nächste Station ist der Eingangsbereich der Sport- und Veranstaltungs-bauten mit dem Carl-Benz-Center. Anschließend quert der Weg das Gebiet des ehemaligen Cannstatter Güterbahnhofs, auf dem ein ambitioniertes, von der EU begleitetes Baugebiet entstehen soll. Dort entdeckt man auch die Baustelle des Stadtarchivs, für das ein denkmalgeschütztes Lagergebäude umgebaut wird. Durch das Sanierungsgebiet „Veielbrunnen“ geht’s zurück zum Cannstatter Bahnhof.
Teilnehmer und begleitende Fachleute können bei einem vertiefenden Abschlussgespräch im Restaurant „Cannstatter Tor“ ihre Eindrücke austau-schen.
Auf der Suche nach dem „Neckarpark“. Ein „kritischer Stadtrundgang“ der Architektenkammergruppe Stuttgart-Ost unter Mitarbeit von MUSE-O.
9. Mai 2009, 14-ca. 18 Uhr, Treffpunkt: Bahnhof Bad Cannstatt, Süd(!)ausgang
Voranmeldung bei Thomas Herrmann, Tel. 0711/48 75 00, Fax 48 77 08, E-Mail t.herrmann@architektenb-ars.de