Kuratorenführung zu den Neckarschiffen
Wenn ein Ausstellungsmacher selbst durch „seine“ Schau führt, dann ist das für die Besucherinnen und Besucher immer etwas Besonderes. MUSE-O bietet eine solche Kuratorenführung jetzt durch die Schiffsausstellung an: am Samstag, dem 5. Juli um 15 Uhr.
Niemand kennt sich mit einer Ausstellung besser aus als der, der monatelang an dem Thema gearbeitet und sie zusammengestellt hat. Deshalb kann der Kurator am besten die Geschichten hinter den Geschichten erzählen, die Zusatzinformationen geben, die nicht den Sprung auf die Texttafeln geschafft haben. Spannend ist auch, wie eine Schau zustandegekommen ist, das „Making of“ sozusagen, denn meist gibt es da größere und kleinere Pannen, die im Nachhinein zum Lächeln bringen.
All dies wird der MUSE-O-Kurator Ulrich Gohl, „gelernter“ Historiker und schon mehrfach als Kenner der Stuttgarter Stadtgeschichte hervorgetreten, an diesem Samstagnachmittag in der von ihm erarbeiteten Ausstellung „Schiff hano – alles was auf dem Neckar schwimmt und kein Vogel ist“ zum besten geben.
Gohl hofft dabei auch auf Hinweise aus dem Publikum zu zwei Themen, die er bisher nicht abschließend klären konnte. Zum einen gab es – wie in der Ausstellung dargestellt – bis ungefähr 1939 auf dem Neckar zwei Ausflugsschiffslinien: einerseits die SSB-Schiffe zwischen König-Karls-Brücke und Max-Eyth-See und andererseits eine Linie, die neckaraufwärts Richtung Untertürkheim fuhr. Von den beiden Schiffen dieser zweiten Linie gibt es mehrere Abbildungen, völlig unklar ist aber derzeit, wer sie in welcher Zeit betrieben hat und um welche Schiffstypen es sich handelt.
Auch die Tafel mit den Polizeibooten gibt noch Rätsel auf. Die Polizei hat MUSE-O zwar viele schöne Abbildungen zur Verfügung gestellt, aber nicht von allen Bildern ist bekannt, was sie wirklich darstellen, ob die Boote tatsächlich alle auf dem Stuttgarter Neckar gefahren sind. Vielleicht finden sich ja an diesem Samstag Kenner ein, die die offenen Fragen klären helfen.