Anfang Mai werden die Mauersegler erwartet – Hoffen auf ein gutes Jahr
Das Jahr 2015 war kein einfaches für Mauersegler. Die große Hitze trieb viele Nestlinge zu früh aus ihren Nistplätzen, andere starben an Überhitzung. In der Mauerseglerklinik in Frankfurt schnellte die Zahl der gefiederten Patienten sprunghaft in die Höhe und es musste zeitweise ein Aufnahmestopp verhängt werden. Auch in Gablenberg waren Verluste zu verzeichnen. So berichtet Peter Metzler, der in seinem Haus Nistplätze für die Flugkünstler eingerichtet hat, von zwei toten Jungvögeln. Unterm Dach des Alten Schulhauses, ganz oben im First, kamen ebenfalls junge Mauersegler zu Tode, erzählt Rolf Kayser, der sozusagen der „Mauerseglerbeauftragte“ vom Verein MUSE-O ist.
Jahr für Jahr werden aber auch aus anderem Grund junge Mauersegler obdachlos und sterben: Wenn an Häusern Dachbauarbeiten durchgeführt und dabei die Einflugwege verschlossen werden. Deshalb muss gerade im Sommer bei Dachsanierungen sehr achtsam vorgegangen werden. Generell sollte man bei Sanierungen immer auch Mauersegler und andere Tiere – beispielsweise Fledermäuse – im Kopf haben und sich überlegen, wie man Nistmöglichkeiten oder Schlupflöcher für sie mit einbauen kann. So gibt es zum Beispiel Nistboxen, die in den Vollwärmeschutz von Häusern integriert werden können. Naturschutzvereine oder auch die Deutsche Gesellschaft für Mauersegler beraten hierzu.
Dieses Jahr wird hoffentlich ein gutes für die Langstreckenflieger, die in der Regel um den 1. Mai erwartet werden. Bei entsprechender Witterung könnten die ersten vielleicht auch schon zum verkaufsoffenen Sonntag am 24. April gesichtet werden. „Vor vielen, vielen Jahren habe ich sogar mal einen Schwarm am 10. April gesehen“, erinnert sich Rolf Kayser, „aber der flog in sehr großer Höhe“.
Kayser wird die Nistboxen im MUSE-O, soweit er auf sie zugreifen kann, reinigen, bevor die Vögel ankommen. Außerdem hat Peter Metzler, der Vorsitzende von MUSE-O und damit Hausherr ist, beim Gartenbauamt darum gebeten, dass die Platane vor dem Alten Schulhaus nach oben etwas gekürzt wird – sie behindert sonst die faszinierenden Vögel beim Anflug.