Der letzte Ort (Tag der Stadtgeschichte 2023)
Am 4. November (13-17 Uhr) findet im Stadtarchiv (Bellingweg 21, Bad Cannstatt) der Tag der Stadtgeschichte statt, veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft Stadtgeschichte Stuttgart (AgS). Er steht unter dem Titel „Der letzte Ort. Beiträge zur Bestattungskultur in Stuttgart“.
Irgendwann betrifft es jeden … Die Art, wie unsere Gesellschaft mit ihren Toten umgeht, ist einem tiefgreifenden Wandel unterworfen; das „klassische“ Erdgrab verliert an Bedeutung, immer mehr Menschen bevorzugen alternative Formen wie Friedwälder oder Kolumbarien.
Grundlegende Vorträge stellen an diesem Tag die Geschichte des Bestattungswesens dar, sprechen vom manchmal schwierigen Umgang mit Ehrengräbern und erläutern, wie man nicht mehr benötigte Friedhofsflächen nutzen könnte. Mit Prof. Dr. Norbert Fischer von der Universität Hamburg konnte einer der renommiertesten Experten für die Geschichte des Friedhofs‐ und Bestattungswesens für einen Vortrag gewonnen werden. Günter Czasny von der Initiative Raum für Trauer spricht über aktuelle Fragen der Trauerkultur und Maurus Baldermann vom Garten‐, Friedhofs‐ und Forstamt stellt die Stuttgarter Friedhofssatzung und die Wertigkeit besonderer Grabstätten vor.
Darüber hinaus blicken Kurzvorträge auf spezielle Aspekte der Bestattungskultur in den verschiedenen Stadtbezirken. Vorgestellt werden beispielsweise die römische und alemanische Bestattungskultur, die Geschichte des Hauptfriedhofs, des Krematoriums auf dem Pragfriedhof oder des Fangelsbach-friedhofs sowie der sogenannte Musterfriedhof auf dem Killesberg anläßlich der Reichsgartenschau 1939.
Die Arbeitsgemeinschaft Stadtgeschichte Stuttgart veranstaltet seit vielen Jahren den „Tag der Stadtgeschichte“. Dabei werden wichtige Themen aus der Historie Stuttgarts verhandelt: anhand von grundlegenden Vorträgen, Untersuchungen aus den Stadtbezirken und (in „geraden“ Jahren) einer Ausstellung. Zudem dient der „Tag“ dem Austausch unter den Geschichtsvereinen, ‐initiativen und ‐interessierten unserer Stadt.