Allerletzte Möglichkeit
In Fachkreisen hat die Boettcher-Ausstellung Aufsehen erregt. Für alle diejenigen, die diese bedeutende und doch lustige Schau noch nicht gesehen haben, gibt’s eine letzte Chance: am Sonntag, dem 3. November um 15 Uhr.
Die Ausstellung läuft schon seit Mai, und doch haben es manche noch nicht geschafft, sich auf die Spuren des Stuttgarter Zeichners und Postkartenverlegers Hans Boettcher zu begeben. Vor allem in den 1920er- und 1930er-Jahren hat er Hunderte von Scherzkarten gezeichnet, ebenfalls Hunderte von Ansichtskarten gemalt oder fotografiert: ein Werk, das es so in keiner anderen deutschen Stadt gibt.
All das war vergessen, bis es die beiden Museumsleute Inken Gaukel und Ulrich Gohl ans Licht geholt haben. Sie stießen auf Geschichten wie jene vom BoettcherschenHano-Schwaben, der bekanntlich erst mit 40 g’scheit wird – was Angehörigen anderen Volksstämmen aber gänzlich verwehrt bleibt. Und dann ist da noch die Sache mit der Weißenhof-Siedlung als Araberdorf: beileibe keine Nazi-Schmähung, wie ständig kolportiert, sondern ein besonders gelungener Spaß Boettchers. Auch deswegen erwägt das Stadtarchiv, dem Künstler einen ausführlichen Eintrag im renommierten digitalen Stadtlexikon zu widmen, und zwar aufgrund der Forschungen von MUSE-O.
Am letzten Öffnungstag besteht die Möglichkeit, mit den Ausstellungsmachern ins Gespräch zu kommen und auf die gelungene Präsentation anzustoßen.
Finissage der Ausstellung Hano, Lustiges aus Stuttgart. Postkarten und Zeichnungen des humoristischen Künstlers Hans Boettcher (1877-1958). Eine MUSE-O-Ausstellung.
MUSE-O, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart
3. Nov. 2024, 15 Uhr, bis dahin geöffnet Sa, So 14-18 Uhr
Eintritt: € 2,-, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
Aktuelle Informationen stets unter: www.muse-o.de
MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart