„Klick!“: Stuttgarter Fotogeschichte
Stuttgart war und ist eine Metropole der Fotografie. Das wird der 19. Tag der Stadtgeschichte am Samstag, 2. November, eindrücklich belegen. Veranstaltet wird er von der Arbeitsgemeinschaft Stadtgeschichte Stuttgart (AgS) unter dem Vorsitz von Ulrich Gohl von MUSE-O. An diesem Tag wird dazu einerseits eine sehenswerte Ausstellung eröffnet, andererseits findet eine hochkarätige Vortragsveranstaltung statt.
Drei Hauptreferate werden das Thema „Fotostadt Stuttgart“ umreißen: Prof. Dr. Rolf Sachsse von der Universität Bonn spannt den weiten Bogen und blickt auf die Wandlungen von der exklusiven Glasplattenaufnahme bis zum inflationären Handyfoto. PD Dr. Ulrich Hägele von der Universität Tübingen gibt einen Überblick über die Fotogeschichte Stuttgarts, und Heike van der Horst vom Stadtarchiv Stuttgart berichtet über die Fotografennachlässe in ihrer Obhut. Im zweiten Teil der Vortragsveranstaltung referieren Mitglieder der AgS über Lokal- und Spezialthemen. So wird MUSE-O-Kurator Ulrich Gohl über „Dorffotografen in den Orten rund um Stuttgart“ sprechen.
Die Ausstellung, die bis zum 26. Januar 2025 läuft, blättert in der reichen Fotogeschichte der Stadt und ihrer Bezirke. Sie stellt einige der Fotoschaffenden vor, welche die Stadt hervorgebracht hat: Pioniere der Farbfotografie etwa und eine berühmte Kriegsreporterin, aber auch erst noch zu entdeckende Fotografen, deren Arbeiten vor allem sozialhistorische Bedeutung haben. In der Industriestadt erfanden und produzierten findige Ingenieure und fleißige Arbeiterinnen und Arbeiter Kameras von Weltrang, aber auch unverzichtbares Zubehör stammte aus hiesiger Herstellung – „Klick!“ zeigt ausgewählte Beispiele. Schließlich sind hier einige Stuttgarter Spezialitäten aufzuspüren. Man findet zum Beispiel eine Aufnahme aus dem 19. Jahrhundert, welche die meisten Bewohner eines Dorfes zeigt, oder ein ungewöhnliches Fotogeschäft. Man erhält Einblicke in die vielgestaltige Atelierlandschaft um 1900 und in ein weitgehend unveröffentlichtes Spezialarchiv. Auch von einer Ausstellung ist die Rede, die in der Weimarer Zeit von hier aus weltweit ausstrahlte.
Mit einem Wort: Sowohl die Vorträge am Tag der Stadtgeschichte als auch die vielfältige Ausstellung mit ihren zahlreichen Exponaten lohnen den Besuch – nicht nur für Fachleute, sondern für alle, die sich für die Geschichte unserer Stadt interessieren.
Klick! Blicke in die bemerkenswerte Stuttgarter Fotogeschichte. 19. Tag der Stadtgeschichte. Veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft Stadtgeschichte Stuttgart e. V. (AgS).
StadtPalais, Museum für Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 2
Vortragsveranstaltung 2. Nov. 2024, 13-18 Uhr
Ausstellung bis 26. Jan. 2025, Di-So 10-18 Uhr, Fr -21 Uhr
Eintritt frei
Alle Infos, der genaue Programmablauf und die Ausstellungsthemen im Detail unter www.ags-s.de