Stadtteil Gablenberg
Kurze Geschichte von Gablenberg
von Ulrich Gohl
1275 besaß das Esslinger St. Katharinen-Hospital Weinberge „am Berg, genannt Gabenlemberc bei Berg“. Gablenberg wird hier nicht als Orts-, sondern als Flurname gebraucht. Einen Weiler Gablenberg gab es noch nicht, die Besitzer der Weinberge wohnten vielmehr in den umliegenden Orten, hauptsächlich in Berg, aber auch in Stuttgart, Esslingen und Gaisburg. Eine Nennung von 1334 bezieht sich ebenfalls eindeutig auf die Flur, 1344 fehlt Gablenberg in einem Ortsverzeichnis – doch wohl, weil es noch gar nicht bestand. Die Bewertung einer Urkunde von 1362 ist unklar – ist hier Gablenberg noch Flur- oder doch schon Ortsbezeichnung?
Als erster gesicherter Beleg für den Bestand einer Siedlung gilt die Erwähnung der Kelter im Jahre 1405. Irgendwann in der zweiten Hälfte des 14. Jh. also entstand der Ort; Indizien sprechen dafür, dass er von Berg aus gegründet wurde und dass der (schon früher bestehende?) erste Hof, die Keimzelle des neuen Gemeinwesens, auf dem einzigen größeren, einigermaßen ebenen Bereich des Tales stand (ungefähr Gablenberger Hauptstr. 104/106). Der erste namentlich bekannte Bürger ist ein Hans Hack, der 1415 hier Besitzrechte verkaufte.
Anders als die Gaisburger und die Berger betrieben die Gablenberger – mangels geeigneter Flächen – kaum Ackerbau und Viehzucht, sondern konzentrierten sich auf den Weinbau.
Am Ende des 15. Jh. hatte Gablenberg ein Kirchlein, jedoch keinen eigenen Pfarrer. Kirchlich gehörte man – wie Gaisburg – zu Berg. 1587 kam der Pfarrsitz dann nach Gaisburg. Gablenberg blieb „Nebenschauplatz“; selbst das 1562 durch Hagelschlag schwer beschädigte Kirchlein wurde erst zwei Generationen später (1611) repariert.
Fast ausschließlich Weingärtner
Aus einer Steuerliste von 1545 wissen wir mehr über die Gablenberger. Zu dieser Zeit gab es hier 21 Haushalte, was nach zuverlässigen Schätzungen etwa 70 Einwohnern entsprach. Der Reichste im Ort, ein Conrad Drulieb, hatte Besitz im Wert von 300 Gulden und beschäftigte sogar einen Knecht. Ebenfalls ein Knecht arbeitete für Hans Deyle, immerhin 250 Gulden „schwer“. (Zum Vergleich: Der reichste Gaisburger hatte 740 Gulden, die zehn reichsten Stuttgarter lagen zwischen 4000 und 16 800 Gulden.) Rund die Hälfte der Gablenberger müssen (mit einem Besitz von weniger als 50 Gulden) als arm gelten.
Es gab einen Ortsvorsteher und ein paar andere örtliche Funktionsträger, doch gestand ihnen der Stuttgarter Stadtvogt und der Magistrat nur wenige Kompetenzen zu. Jede Grundstücksveräußerung musste man sich in Stuttgart genehmigen lassen, und vom Beginn des 18. Jh. wissen wir von einem wohl schon sehr viel früher bestehenden Bauverbot für Gablenberg (und Heslach). Dies war nun nicht etwa Schikane der Residenzler, vielmehr wollte man so den „Verbrauch“ landwirtschaftlicher Fläche gering halten – man benötigte deren Erzeugnisse zur Versorgung der Stadt.
Die zwei Jahrhunderte zwischen der Mitte des 16. und der Mitte des 18. Jh. verstrichen, ohne dass sich in Gablenberg Wesentliches änderte. Selbst die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges gingen an dem abgelegenen Flecken vorbei – hier gab es schlicht nichts zu plündern und zu brandschatzen. Noch 1724 standen hierorts ganze 38 Wohnhäuser! Die Einwohnerzahl war von etwa 1550 bis rund 1750 langsam auf vielleicht 400 angestiegen, nach wie vor fast ausschließlich Weingärtner mit ihren Familien, dazu einige wenige Handwerker und – seit 1698 – endlich auch ein Lehrer.
Andauernde Armut
In der zweiten Hälfte des 18. Jh. scheint Gablenberg als Wohnort auch für Auswärtige attaktiv geworden zu sein; nun findet man hier Hofbedienstete, darunter viele Handwerker, dazu einen Professor, einen Komponisten und eine Kunstmalerin. In dieser Zeit pflanzte man zahlreiche Obstbäume, besonders Kirschen, die in der Stadt guten Absatz fanden. Weitere Erwerbszweige waren der Anbau von Gemüse und Beeren, das „Milchtragen“ – jungen Mädchen und Frauen brachten Milch nach Stuttgart – und (vor allem dann im 19. Jh.) der Handel mit Fegsand. Um 1800 lebten rund 600 Menschen in Gablenberg.
Reich wurden sie mit all dem nicht. Immer wieder liest man in den Schulprotokollen: „Wegen Armut können die Leute das Schulgeld nicht bezahlen. Sie laufen sommers und winters dem Bettel nach.“ Eine Ursache für die Armut sehen die Pfarrer in der weit verbreiteten Trunksucht. Das klingt glaubhaft, wenn es weiter heißt: „Bei Metzgensuppen, Leichen und Taufen werden unnötige viele Gastmähler gehalten, da schon manchmal mehr denn 20 Personen zusammen geladen und wohl 6 bis 8 Imi getrunken.“ Das sind über 100 Liter Wein!
Vom Weiler zum Vorort
Ab den 1820er-Jahren erhielt Gablenberg ganz allmählich die Infrastruktur, die aus dem Weiler einen Vorort machen sollen. 1825 erschien der erste Ortsplan – er verzeichnet 118 Häuser. 1829 versah eine „Dorfbötin“ ihren Dienst; dreimal pro Woche wanderte sie nach Stuttgart, brachte und holte die Post. Im Jahre 1834 kam ein Pfarrverweser hierher, 1853 ein ständiger Pfarrer, für den nun auch ein (neues) Pfarrhaus zur Verfügung stand. Eine Liste von 1835 verzeichnet hierorts immerhin 24 Handwerksbetriebe, in denen allerdings meist der Meister alleine arbeitete, und neun Wirtschaften. 1836/37 wurde das erste Schulhaus erbaut, in dem 1849 eine kleine öffentliche Bibliothek eingerichtet wurde. 1847 entstand eine Kleinkinder- und Industrieschule (heute würde man sagen: ein Kindergarten und eine Handarbeitsschule). Schon 1841 hatten die Gablenberger ihren ersten Verein gegründet: den Liederkranz. Zwischen 1800 und 1850 vergrößerte sich die Einwohnerzahl Gablenbergs um mehr als das Doppelte – auf nun über 1300 Seelen.
Als erster Industriebetrieb nahm in den 1850er-Jahren eine Ziegelei an der Hauptstraße ihren Betrieb auf (hinter der heutigen Gaststätte Schwanen), ihre Lehmgrube lag in der Gegend, wo sich jetzt Pflasteräcker- und Klingenstraße kreuzen. 1868/69 legte man einen Feuersee an (Bereich Klingenstr. 14-18) – nun gab es ja so langsam etwas zu schützen. 1870 errichtete die Stadt ein Rathaus (Hauptstr. 79). In der Boomzeit nach der Reichsgründung 1871 zogen viele Arbeiter hierher, die in den Fabriken von Stuttgart, Cannstatt, Berg und Gaisburg ihr Brot verdienten. Gleichzeitig sank die Bedeutung des Weinbaus. In einem Pfarrbericht heißt es: „Der Grundbesitz ist ungemein zerstückelt, fast alle Weingärtner müssen im Anfang ihres Hausstandes mit Taglohn sich nähren… Die Gewohnheiten und Anschauungen der städtischen Fabrikbevölkerung überwuchern von Jahr zu Jahr mehr die Reste des ländlichen Konservatismus.“
In recht rascher Folge entstanden nun, wie auch an anderen Orten, zahlreiche Vereine: die Freiwillige Feuerwehr (1872), der Bürgerverein Gablenberg (1876), der Gesangverein Frohsinn (1879), der Turnverein (1884), der Militärverein (ebenfalls 1884), der Posaunenchor (1886), der Krankenverein (1887) und der sozialdemokratische Arbeiterverein (1889). In jenem Jahr lag auch erstmals ein Sozialdemokrat bei einer Wahl in Gablenberg vorne (Karl Kloß bei der Landtagswahl), nachdem man bis dahin hier mehrheitlich konservativ gewählt hatte.
Ab den 1880er-Jahren wurden die Straßen, oft mehr recht als schlecht, von Petroleumlampen erhellt. 1886 kam eine Außenstelle der Stadtsparkasse hierher; 1887 erhielt Gablenberg eine Postagentur, die 1901 zum Postamt ausgebaut wurde. 1892 war ein neuer Schulbau nötig.
Die Gablenberger hatten nun den Eindruck, gegenüber Stuttgart mächtig aufgeholt zu haben, und beantragten, offiziell zur „Vorstadt“ erhoben zu werden. So weit wollten die Herren auf dem Stuttgarter Rathaus denn doch nicht gehen und ernannten Gablenberg 1892 nur zum „Vorort“.
Ortserweiterungen
Im Jahre 1896 erschien erstmals eine eigene (allerdings kurzlebige) Lokalzeitung, die „Gablenberger Chronik“. Im gleichen Jahr erreichte die Wasserleitung den Ort; trotzdem liefen im Jahre 1900 hierorts noch elf Brunnen. Der Feuersee wurde 1899 aufgefüllt. 1900 gab es ein öffentliches und zwölf private Telefone, im gleichen Jahr kam mit Dr. Siegfried Landauer der erste Arzt in den Ort. Ab 1901 stellte man die Straßenbeleuchtung schrittweise auf Gasbetrieb um. Gablenberg hatte 1900 fast 4000 Einwohner, und so war auch die Kirche zu klein geworden. 1901 wurde deshalb die mächtige Petruskirche fertiggestellt.
1902 starb der Gablenberger Schultheiß Johann Jakob Krämer; nun wurde sein Amt aufgehoben, der Ort in allen Belangen von Stuttgart aus verwaltet. Ihm zu Ehren benannte man 1907 die neu geschaffene Krämerstraße.
1903 richtete ein Privatmann eine Badeanstalt ein (Hauptstr. 72), 1905 entstand die neue Kelter (Ecke Pflasteräcker-/Klingenstr.), 1911 bekam Gablenberg ein eigenes Zweigpostamt. Vor allem aber: Der Ort wurde 1905 durch die Verlängerung der so genannten Kanonenweglinie über den Ostendplatz bis zur Alten Schule ans Straßenbahnnetz angeschlossen.
In die Zeit zwischen etwa 1900 und 1914 fallen auch wesentliche Ortserweiterungen, die noch heute mit ihrer typischen, oft durch Backstein geprägten Architektur ins Auge fallen: beispielsweise südlich der Alten Schule, auch an der Aspergstraße (ab 1907) und am anderen Ende des Ortes, dem neu entstandenen Ostheim zu (etwa Pflasteräckerstr., ab 1899) oder in der Schlösslestraße (ab 1910). Die Einwohnerzahl vervielfachte sich, vor allem durch Zuwanderung, auf rund 18 000 im Jahre 1918.
Während des Ersten Weltkriegs starben 362 Gablenberger in dem grausamen Völkermorden.
Politische Auseinandersetzungen
Nachdem die materiellen Folgen des Krieges und der Inflation (1923) einigermaßen überwunden waren, kam auch die Bautätigkeit wieder in Gang; nun waren es oft ganze Siedlungen, die gebaut wurden, etwa die Richard-Koch-Siedlung (1926-29), die Siedlung zwischen Berg-, Wagenburg- und Pflasteräckerstraße (1929) oder die Buchwaldsiedlung (ab 1930). 1925/26 entstand das Gemeindehaus an der Krämerstraße. In dieser Zeit (1925) nahm übrigens auch der erste Fahrlehrer in Gablenberg seine Arbeit auf.
Die politischen Auseinandersetzungen, welche die Weimarer Zeit prägten, spiegelten sich auch in Gablenberg wieder. Bei allen freien Wahlen dominierten hierorts die „Roten“ mit zusammen meist weit über 50 %; der Ort war halt Teil des „Roten Ostens“. Unter den Linken lagen mal die Kommunisten, mal die Sozialdemokraten knapp vorne. Die Nationalsozialisten taten sich hingegen schwer: Bei der Kommunalwahl 1925 etwa erhielten sie hier gerade 36 Stimmen – gegenüber je rund 600 von KPD und SPD. Bei der Gemeinderatswahl 1931 waren es dann gut 1000 NS-Stimmen, die Linke hatte zusammen über 3500.
Am 23. September 1931 kam es in Gablenberg zu der berüchtigten „Saalschlacht im Lamm“. Die NSDAP hatte dorthin zu einer Propagandaversammlung eingeladen, in der zwei übergelaufene Kommunisten „berichten“ sollten – eine Provokation, welche die hiesigen KP-Genossen nicht hinnehmen wollten. Nachdem die beobachtende Polizei abgezogen war, entzündete sich eine blutige Saalschlacht; zahlreiche Verletzte auf beiden Seiten waren zu beklagen.
In brauner Zeit
Bei der Reichstagswahl im März 1933 wurde die NSDAP mit 29,6 % auch in Gablenberg knapp die stärkste Partei, gefolgt von der SPD mit 27,9 % und der KPD mit 13,0 %.
Ortsgruppenleiter der NSDAP war hier Eugen Mäckle, Beamter des Stadtplanungsamtes im Rang eines SA-Obersturmführers; Ende 1933 gehörte er der Kommission an, die sämtliche städtischen Mitarbeiter auf politische Zuverlässigkeit und arische Abstammung hin untersuchte.
Gleich nach der Machtübernahme der Nazis gab es auch hierorts am 24./25. und 31. März Razzien gegen bekannte Kommunisten. Die neuen Machthaber lösten die hiesigen Arbeitervereine auf, etwa den Turn- und Sportclub Gablenberg Ostheim, und beschlagnahmten ihr Vermögen. Jüdische Mitbürger waren ersten Repressalien ausgesetzt. So stürmte und plünderte eine aufgeputschte Menge, unter der sich auch Gablenberger befanden, das Geschäft des jüdischen Friseurs Jakob Preuß (Hauptstr. 29), der daraufhin aus Deutschland floh. Der beliebte Arzt Dr. Viktor Rosenfeld (Pflasteräckerstr. 22) wurde zuerst auf den Heuberg verschleppt, 1938 dann noch einmal für vier Wochen ins KZ Dachau, ehe auch er mit seiner Frau das Land verlassen konnte.
Der Gablenberger Stadtpfarrer Heinrich Pfeiffer wurde, wie andere Theologen hierzulande auch, am 9. Oktober 1934 seines Amtes enthoben, verhaftet und unter Hausarrest gestellt, weil er sich gegen die neue, von den NS-nahen „Deutschen Christen“ dominierte Kirchenleitung gestellt hatte. Nach massenhaften Protesten, an denen maßgeblich der Mädchenkreis der Gemeinde beteiligt war, konnten die gemaßregelten Pfarrer am 20. November 1934 in ihre Ämter zurückkehren.
Die örtliche Geschäftsstelle der NSDAP befand sich ab November 1933 in der Libanonstr. 41. Im Jahre 1935 wurden im oberen Ort über ein Dutzend alte Häuser abgerissen, um Platz zu machen für das „Haus der Volkstreue“ (heute „Volkshaus“). Mit großem Pomp wurde es zusammen mit dem HJ-Brunnen samt Aufmarschplatz Ende des Jahres eingeweiht und beherbergte dann sämtliche NS-Dienststellen Gablenbergs.
1936 ging der Gablenberger Karl Klein nach Spanien, um in einer Internationalen Brigade gegen die Franco-Faschisten zu kämpfen. (1949 kehrte er in seinen Heimatort zurück.)
Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges gruben die Gablenberger, wohl zusammen mit Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern, mehrere öffentliche und private Stollen in die Berghänge, im April 1941 begann man mit dem Bau des Wagenburgtunnels als Schutzraum. So blieb die Zahl der zivilen Kriegsopfer hier mit 16 Toten vergleichsweise gering. Einige Häuser wurden beschädigt, manche völlig zerstört, so etwa die Neue Schule. 214 Gablenberger ließen als Soldaten ihr Leben.
Adolf Gerst aus der Pflasteräckerstraße, ein 48jähriger Familienvater, Angestellter der Barmer Ersatzkasse, äußerte im Büro gegen Ende des Jahres 1943, der Krieg sei verloren, Hitler sei ein „Bluthund“. Eine Kollegin denunzierte ihn, Gerst wurde zum Tode verurteilt und am 22. Juni 1944 im Justizgebäude an der Urbanstraße hingerichtet.
Handel und Wandel
Direkt nach dem Kriege, von 1945 bis Mai 1948, arbeitete im Volkshaus, einem der wenigen benutzbaren öffentlichen Gebäude der Stadt, eine für die gesamte Stadt wichtige Institution: die Zentrale der kommunistisch beeinflussten Antifaschistischen Arbeitsausschüsse. Da die Stadtverwaltung nur unzureichend funktionierte, organisierten sie wesentliche Bereiche des öffentlichen Lebens: von der Erfassung ehemaliger PGs bis zur Brennholzbeschaffung.
Bald kam der Wiederaufbau auch in Gablenberg zügig voran. Ein reges Vereinsleben blühte wieder auf.
1957 trat in Stuttgart eine neue Bezirksverfassung in Kraft, die auch die Innenstadt in Bezirke aufteilte, um die demokratische Teilhabe ihrer Bewohner zu verbessern. Gablenberg bildete von nun an zusammen mit Berg, Gaisburg und Ostheim den Stadtbezirk Stuttgart-Ost.
Für die zweite Hälfte des 20. und die ersten Jahre des 21. Jh. lassen sich einige Entwicklungslinien beobachten. Platz für zusätzliche Ortserweiterungen gab und gibt es hier nicht, so dass ausschließlich kleinere, bereits besiedelte Flächen neu genutzt werden können. Industriebetriebe gab es in Gablenberg sowieso kaum, nun wanderten auch viele Handwerksbetriebe ab. Der Ort wandelte sich zu einem fast reinen Wohnplatz, wobei in die einfachen, preiswerteren Wohnlagen Zuwanderer vor allem aus Süd- und Südosteuropa drängten; rund die Hälfte aller Gablenberger hat heute einen Migrationshintergrund. Trotz der überall gleichen Schwierigkeiten des Handels in den Ortskernen hielt sich hier noch ein attraktiver Einzelhandel, der sich 1979 im regen, einflussreichen Handels- und Gewerbeverein organisierte.
Zu einem wichtigen Thema hat sich der Autoverkehr mit seinem Lärm und seinen Abgasen entwickelt. Durch zunehmende Verkehrsdichte, aber auch durch die Eröffnung des Wagenburgtunnels (1958) nahm die Zahl der Fahrzeuge vor allem auf den Achsen Wagenburg- und Hauptstraße stark zu. Die Bewohner der Nebenstraßen wurden zwar durch die Einrichtung von Tempo-30-Zonen entlastet, doch das Problem insgesamt bleibt ungelöst, auch auf der Hauptstraße.
Seit 2014 ist der Kern Gablenbergs als „Sanierungsprojekt 33“ ausgewiesen. Erste Erfolge sind jetzt (2019) zu verzeichnen; der entscheidende Punkt wird sein, am Schmalzmarkt und in der Gablenberger Hauptstraße die Aufenthaltsqualität zu verbessern.