Stadtteil Uhlandshöhe
Kurze Geschichte der Uhlandshöhe
Dieser Stadtteil umfasst den Höhenzug des Ameisenbergs, der seinen Namen – entgegen anderslautender Behauptungen – tatsächlich von den dort einst häufigen Insekten erhalten hat. Weinberge und Steinbrüche prägten bis weit ins 19. Jh. hinein das Bild der Erhebung der Stadt zu. Zwischen etwa 1885 und 1910 entstanden dann an den Bergflanken zahlreiche Villen, vor allem am Kanonenweg, der heutigen Haußmannstraße, aber auch am Hohengeren oder an der Ameisenbergstraße – heute gesuchte und oft teuer bezahlte Wohnlagen. Einfachere Wohngebäude liegen eher im südöstlichen Bereich, der unteren Wagenburgstraße zu. Auf der Hochfläche finden sich unter anderem ein begrünter Wasserbehälter aus dem Jahre 1893, eine Gärtnerei, eine 1962 gegründete, inzwischen schon legendäre Minigolfanlage und die vom Verschönerungsverein Stuttgart 1862 geschaffene Parkanlage Uhlandshöhe, deren Name bereits im 19. Jh. auf den gesamten Berg überging.
Einige Einrichtungen von überörtlicher Bedeutung sind hier im 20. Jh. entstanden. Da ist zum einen die anthropsophische „Freie Waldorfschule Uhlandshöhe“, 1919 vom Zigarettenfabrikanten Emil Molt in einer 1863 erbauten ehemaligen Ausflugsgaststätte gegründet und die Keimzelle aller Waldorfschulen weltweit. In ihrem Umfeld haben sich weitere anthroposophische Institutionen angesiedelt, was der Gegend den volkstümlichen Namen „Anthroposophenhügel“ eingetragen hat.
Gleich neben dem erwähnten Wasserspeicher steht die 1922 eröffnete renommierte Sternwarte Stuttgart. In der 1904 erbauten Villa Hauff befindet sich heute das „Werkstatthaus“, das seit 1985 künstlerische und kunsthandwerkliche Fertigkeiten auf hohem Niveau vermittelt.
Grundlegende strukturelle Änderungen sind in diesem Stadtteil mit der gesicherten Grünfläche im Zentrum und gefestigter Bebauung nicht zu erwarten.